Eine Möglichkeit, die Zusammenarbeit von Bewusstem und Unbewusstem zu intensivieren, und um das Unbewusste gezielt nutzen zu können, ist die Trance.

Und dabei ist die Trance etwas völlig Natürliches, ein Zustand, der variiert und tief oder weniger tief ausgeprägt ist.

Unterschiedliche Wege führen dorthin: in sich gehen, sich völlig auf eine Sache konzentrieren – sich körperlich und geistig zu entspannen.

Es ist aber auch möglich, mit rhythmischer Aktivität diesen Bewusstseinszustand zu erlangen. Sei es mit Musik hören oder selbst musizieren, mit trommeln, tanzen und nicht zuletzt mit Sport. 

Das Gefühl der Trance kennt jeder Mensch: Denn jeder geht mehrmals täglich, ohne es bewusst zu registrieren, in diesen Bewusstseinszustand – z. B. auf einer Autobahnfahrt, während das Unbewusste den Wagen lenkt, die Gedanken sich jedoch mit etwas ganz anderem beschäftigen oder in Tagträumen.

Oft setzen Menschen Trance übrigens ganz spontan ein, wenn sie vor einer Aufgabe stehen, die das logisches Denken alleine nicht lösen kann.

Entspannen, ruhig atmen, Konzentration auf das, was im Moment geschieht, kennzeichnen diesen Zustand. Sprachliche Logik tritt zurück. Emotionale Intelligenz, das Denken in Bildern und größeren Zusammenhängen tritt an ihre Stelle.

Das Gehirn verbraucht jetzt nachweisbar mehr Glukose und arbeitet auf einem höheren Energieniveau als im Wachzustand, 

Die normalerweise besonders aktive, sprachliche Hirnhälfte wird ruhiger, die weniger benutzte dagegen aktiver.

Linke und rechte Hirnhälfte synchronisieren sich und tauschen wesentlich mehr Informationen aus als vorher. Es dominieren nun Alpha-Wellen, wie sie typisch sind, wenn sich Geist und Körper entspannen.

Und sobald neue Ideen, Einblicke, Erkenntnisse und Gefühle „wie von selbst“ auftauchen, zeigen sich Theta-Wellen, die für Kreativität und Erinnerung stehen.

Das Besondere an hypnotischer Trance ist, dass sie lebendige Vorstellungen ermöglicht, also vollwertige sinnliche Erfahrungen. Ideen und Lösungsmöglichkeiten, die jetzt auftauchen, wirken tiefer und nachhaltiger als einfach nur ausgedachte und logisch konstruierte Ideen.

Das Gehirn zeigt in der Trance die gleichen neuronalen Erregungsmuster wie durch tatsächlich Erlebtes und speichert sie als Erfahrung ab. 

Die Person macht also in Trance wirkliche und nachhaltig verändernde Erfahrungen. 

Bereits in frühesten Zeiten nutzten Menschen hypnotische Rituale. Meist unter Anleitung eines Schamanen bekämpften sie vor der Jagd die Angst vor riesigen Mammuts oder Auerochsen und machten sich Mut, indem sie sich den Erfolg vorstellten: „Diese Technik, vorwegzunehmen, dass man schneller und stärker ist als das bedrohliche Tier, bezeichnet man als Zukunftsprojektion.

Später, in den antiken Hochkulturen, arbeiteten Heiler und Priester mit hypnotischen Trance-Ritualen, um Körper und Geist zu heilen.

Im antiken Griechenland und im Römischen Reich versetzten Priester Menschen in den sogenannten „Tempelschlaf“. In Heiligtümern durchliefen sie verschiedene Rituale, durch die sie in einen Zustand der Trance gelangten.